Wer kennt es noch das Land der tausend Seen, die masurische Seenplatte, die nicht endenden großen Wälder, die Rominter Heide. Michael Engler, der in Danzig geboren wurde, spürt diesen Erinnerungen nach - bis in die Gegenwart. Die Gegenwart, das ist immer noch die oft unberührte Landschaft, eine heile Welt und - das ist auch das Leben der heutigen Bewohner Masurens in den Städten und Dörfern. Es sind keine Deutschen mehr, sondern Polen, die in vielen Fällen auch aus ihrer Heimat vertrieben wurden, gleich denen, die vorher in Ostpreußen lebten.
Hat diese Landschaft von elementarer Schönheit die Menschen damals wie heute geprägt? Ist es der etwas schwermütige, aber ebenso fröhliche Menschenschlag, an den man sich erinnern kann, die Tantchen, Onkelchen und Kinderchen?
Die Arbeit der Bauern und Fischer, die Kleinstädter, die Holzsägewerke, deren sausende Sägeblätter von weither herüberschallen, die großen Staatsgüter mit Kornfeldern, soweit das Auge reicht.
Die neuen Bürger hat das alte Land im Osten mit wechselvoller Geschichte naturgemäß nicht geprägt, Geschichte zählt in Jahrhunderten. Was sie prägt, haben sie mitgebracht, ihr nationales polnisches Bewusstsein, ihre eigene Leidensgeschichte und vor allen Dingen den katholischen Glauben, auch als starke politische Kraft in einem früher überwiegend protestantischen Land.
Es ist eine Reise, auf der man der Vergangenheit nicht ausweichen kann und eine Gegenwart vorfindet, die Versöhnung braucht. Eine wechselvolle Geschichte für Deutsche und Polen.
Ein Film über eine Reise durch eine Landschaft, aber über zwei Völker, zwei Kulturen und zwei Geschichtsschreibungen.
Redaktion Gerd Kairat